Heinz-Christian Strache ist der Oldie unter den Spitzenkandidaten. Nicht, weil er mit 48 Jahren der älteste ist – das ist die Grüne Ulrike Lunacek mit 60. Aber er ist auf jeden Fall der am längsten dienende Parteichef.
Seit 23. April 2005 ist Heinz-Christian Strache Parteichef der FPÖ – und er hat schon so einige Konkurrenten überlebt. (Siehe Faktencheck) Und das betont er auch im Wahlkampf. Im Interview mit der “Presse” – leider hinter einer Paywall versteckt – meint er sogar, er habe immer dazugewonnen.
Am 15. Oktober gehen Sie in Ihre vierte Nationalratswahl. Wird das der letzte Versuch sein, Kanzler zu werden?
Ich habe bis dato immer dazugewonnen. Solange die Richtung stimmt, werde ich diesen Weg weitergehen, weil ich überzeugt bin, dass es der richtige ist und dass wir es an die Spitze schaffen werden. Die Frage ist nur: wann. Das hat nun der Wähler zu entscheiden.
Was Nationalratswahlen angeht, stimmt das auch. Nach der Abspaltung des BZÖ 2005 und Straches Übernahme wartete schon 2006 ein leichtes Plus von 1,02 Prozentpunkten auf 11,03 Prozent. 2008 erreichte die FPÖ 17,54 Prozent der Stimmen, 2013 schon 20,51. Im Kontext der Nationalratswahl ist diese Aussage also nicht so falsch.
Aber Strache hat nicht immer gewonnen. Schon sechs Monate nach der Parteiübernahme sogar gab es seine erste Niederlage: Bei der Wiener Landtagswahl 2005 trat er für die FPÖ als Bürgermeisterkandidat an – wie auch 2010 und 2015 – und verlor fünf Prozentpunkte. Mittlerweile konnten die Freiheitlichen wieder aufholen: 2010 gewannen sie zehn Prozentpunkte dazu, 2015 weitere fünf.
Das ist respektabel und Strache hat also fast recht. Aber: Er hat einmal verloren. Da die Frage aber eindeutig auf die Nationalratswahl bezogen war, geben wir hier ein “Richtig”.
Fotocredit Heinz-Christian Strache (Kleines Bild): Parlamentsdirektion / Photo Simonis