Die ORF und die Freiheitlichen – das wird keine große Freundschaft mehr. Nachdem Strache nicht nur im Wahlkampf regelmäßig die Abschaffung der „Zwangsgebühren“ der GIS forderte, sprechen sich mehrere FPÖ-Politiker für mehr „Objektivität“ im ORF aus. Als Beispiel wird immer wieder ZIB-Anchorman Armin Wolf, einer der bekanntesten Journalisten des Jahres genannt.

Kürzlich sorgte ein Facebook-Posting von Heinz-Christian Strache für Aufsehen. Er postet eine Grafik, auf der dem ORF Lügen unterstellt werden. Armin Wolf ist dabei das „Gesicht“ des ORF. Der FPÖ-Chef kennzeichnet das Posting mit „Satire!“ – Herr Wolf hat bereits eine Klage angekündigt.

Screenshot: Ingrid Brodnig

 

Dieser Streit geht jetzt in die nächste Runde. In einem „Krone“-Interview, das am 18. Februar veröffentlicht wurde, behauptet Strache, Hintergrund dieser Darstellung sei ein fehlerhafter Beitrag des Tiroler ORF. Dieser hat den Tiroler Spitzenkandidaten der FPÖ, Markus Abwerzger, verzerrend dargestellt: Es sah aus, als würde er einem älteren Mann bei seinen antisemitischen Äußerungen nickend zustimmen – der Widerspruch wurde herausgeschnitten. Eine Entschuldigung zu der Causa gab es nicht.

Strache sagt in diesem Zusammenhang jedenfalls:

Meine Satire vom Faschingsdienstag nahm Bezug auf eine Eigenwerbung des ORF, eine Werbung mit Armin Wolf. Der ORF-Tirol-Beitrag wurde auch in der „ZIB 2“ gespielt, und dort ist Armin Wolf, wenn ich richtig informiert bin, stellvertretender Chefredakteur. Eine Entschuldigung habe ich von ihm nicht gehört.

Wie Wolf selbst auf Twitter klarstellt, habe die „ZIB 2“ den Beitrag über den Tiroler Landtagswahlkampf (mehr Hintergründe hier) nie gesendet.

Auch in der ORF TV-Thek ist eine Erwähnung der Causa Abzwerger nicht mehr verfügbar. Diese speichert Beiträge allerdings nur für eine Woche. Journalistin Conny Bischofsberger, die das Interview verantwortet, hat den Fehler bereits eingestanden. Auch, wenn sich Strache auf Fehler des ORF bezieht und seine Kritik damit rechtfertigt – zumindest Armin Wolf hat in diesem Fall nichts damit zu tun. Ob das die letzte Stichelei sein wird, bleibt allerdings zu bezweifeln.

Fotocredit Heinz-Christian Strache (Kleines Bild): Parlamentsdirektion / Photo Simonis