„Das hat Strache auch nie gesagt“, sagte Harald Vilimsky und nimmt damit seinen Parteiobmann in Schutz, der von einem Treffen gesprochen hatte, das dann dementiert wurde, wovon dann das Dementi dementiert wurde … aber von vorne.

Es ist ein bisschen wie bei Stille Post: Man sagt so oft „der hat gesagt, dass der gesagt hat, dass der da gesagt hat“, bis niemand mehr genau weiß, wer eigentlich wirklich was gesagt hat. Was ist nun passiert?

Am 15. November 2016 postete Heinz-Christian Strache auf Facebook ein Foto von sich, seiner Frau Philippa Beck, Harald Vilimsky und Georg Mayer. In der Bildbeschreibung berichtete er von einem „Treffen mit Michael T. Flynn (Militär- und Außenpolitischer Berater von D. Trump, zur Zeit im Gespräch als US-Verteidungsminister), einem ehemaligen Lieutenant General der United States Army und vormaliger Direktor der Defense Intelligence Agency (DIA)“. Soweit, so gut.

Am 23. Dezember zitierten dann mehrere US- und internationale Medien den Trump-Sprecher Jason Miller, er habe im Zusammenhang mit dem Treffen mit Heinz-Christian Strache von „fake news“, also falschen Nachrichten gesprochen. Laut zukünftigem Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses gab es also kein Treffen mit dem Verteidigungsminister in spe und dem österreichischen Politiker. Im Gegenteil, Flynns Sprecher distanzierte sich davon.

Auf das Bekanntwerden des Dementis reagierte Vilimsky dann seinerseits wieder mit einem Dementi: „Es war genau so, wie es unser Bundesparteiobmann über Facebook bekanntgegeben hat”, betonte er. Zwar habe Strache Flynn tatsächlich nicht persönlich getroffen. “Aber das hat Strache auch nie gesagt”, erklärte Vilimsky.

Konkreter als in seinem ursprünglichen Posting hatte Strache am 19. Dezember im ZIB2-Interview mit Tarek Leitner über das Zusammentreffen mit Flynn gesprochen:

„Wir haben seit geraumer Zeit immer wieder internationale Beziehungen zu unterschiedlichen Ländern, unterschiedlichen politischen Vertretern. Ob das vor wenigen Wochen in New York oder in Washington der Fall war, wo wir den Trump-Berater Michael Flynn getroffen haben.“

Dass Strache, wie Vilimsky erklärte, nie von einem Treffen mit Flynn gesprochen habe, ist also falsch.

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Übrigens: In einer OTS vom 27. Dezember stellte die FPÖ klar, dass mit „wir“ die FPÖ-Delegation und nicht Strache selbst gemeint gewesen sei und somit die ursprüngliche Aussage richtig sei. Das Treffen habe zwischen Mario Kunasek und Georg Mayer in Vertretung des verhinderten Strache stattgefunden.

„Hätte dieser [Hans Rauscher, Anm.d.Red.] nur einmal in seinem investigativen Journalistenleben die oberen Stockwerke des Trump-Tower von innen gesehen, würde dieser wissen, dass es dort keinen ‚Ballroom‘ gibt, sondern lediglich eine Reihe privater Appartements“, stellte heute FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky in Reaktion auf den heutigen „Hasskommentar“ Rauschers fest. Genau in einem solchen privaten Appartement, exakt im 63. Stockwerk, habe es ein rund 90-minütiges Treffen von vier Personen gegeben, von denen einer Michael Flynn gewesen ist.“

Apropos investigativer Journalismus: Der Trump Tower hat nur 58 Stockwerke. Die FPÖ-Aussendung meint wohl den 72-stöckigen Trump World Tower, der 20 Jahre später erbaut wurde. Vilimskys Aussage, Strache habe nie von einem Treffen mit Flynn gesprochen, ist jedenfalls als falsch zu werten.

Fotocredit Harald Vilimsky (Kleines Bild): Parlamentsdirektion / Photo Simonis