In einem Interview mit der “Presse” verweist Bundeskanzler Sebastian Kurz auf die hohe Abhängigkeit der österreichischen Wirtschaft von Exporten. Das sieht so aus:

Die Presse: Trump zettelt Handelskriege an. Ist sein Hang zum Protektionismus für eine kleine offene Volkswirtschaft wie Österreich nicht besonders schädlich?

Sebastian Kurz: Das ist für Österreich sicher der problematischste Punkt. Wir sind ein extrem exportorientiertes Land, sechs von zehn Euro verdient die österreichische Wirtschaft im Ausland. 

Um zu checken, ob das stimmt, kann man sich die Daten der österreichischen Außenwirtschaft ansehen, die von der Wirtschaftskammer veröffentlicht werden – z. B. hier. Sieht man sich dort die Exportquote an, liest man:

In der Folge schreibt die Wirtschaftskammer, die österreichische Exportquote liege bei 54 % des BIP und betont die wichtige Rolle der Exportwirtschaft bei einem BIP von immerhin 370 Milliarden Euro.

Man kann nun festhalten, dass Kurz tendenziell richtig liegt und mehr als jeder fünfte Euro “im Ausland verdient” wird. Aber 54 Prozent sind kaufmännisch gerundet noch immer eher 50 als 60 Prozent – und damit werten wir diese Aussage als falsch.

Fotocredit Sebastian Kurz (Kleines Bild): Ailura (Wikimedia Commons) | CC-BY-SA 3.0