Über das durch die schwarz-blaue Regierung nun doch wieder abgeschaffte Rauchverbot in der Gastronomie haben sich in den vergangenen Tagen viele Menschen aufgeregt. Einer davon war auch NEOS-Chef Matthias Strolz, der auf Twitter die neuen Pläne mit #kopftisch und #bistdudeppert kommentierte. In einem Video auf Facebook begründete er sein Unverständnis außerdem so:

„Wir haben 15.000 Menschen in Österreich, die nächstes Jahr nicht mehr sind und zwar jedes Jahr löscht es 15.000 Menschenleben durch Nikotinsucht. Und jetzt sehen wir international, dass die Quote der Raucher in der Bevölkerung eigentlich allerorts abnimmt.. und es gibt genau zwei Länder, die keinen Meter gemacht haben, nämlich Österreich und die Slowakei.“

Stimmt das? Die geschätzte Zahl der an den Folgen von Rauchen gestorbenen Personen liegt in Österreich in den letzten 20 Jahren ziemlich konstant zwischen 10.000 und 14.000, die meisten aktuellen Schätzungen liegen dabei eher bei 14.000. Weltweit sind es jährlich circa 6 Millionen.
Matthias Strolz’ Aufrunden auf circa 15.000 liegt also noch im Rahmen.

Und wie sieht es mit seiner Behauptung aus, dass Österreich international zu den Nachzüglern zählt, was die Abnahme der Raucherquote betrifft? Da hat Matthias Strolz recht. Der diesjährige Gesundheitsbericht der OECD zeigt, dass zwischen 2000 und 2015 im OECD-Raum tatsächlich die meisten Länder den Anteil der Raucher an der Bevölkerung verringert haben. Ausnahme sind drei Länder: Österreich, das mit 24,3 Prozent tatsächlich genau denselben Wert wie vor 17 Jahren aufweist, die Slowakei, die sich sogar minimal verschlechtert hat und außerhalb der Eurozone Indonesien, das seine Raucherquote um beinahe zehn Prozent erhöht hat und damit international gesehen eine Ausnahme ist. Der OECD-Durchschnitt liegt bei einer Raucherquote von 18 Prozent (14% bei den Frauen und 23% bei den Männern), was Österreich um sechs Prozent toppt. Außerdem rauchen in Österreich über 20 Prozent der Frauen, ein internationaler Spitzenwert.

Matthias Strolz bezieht sich in seinem Posting auf eine Veröffentlichung der OECD, in der Indonesien als Ausreißer nicht angeführt wird und der internationale Trend mit den beiden Ausnahmeländern Österreich und Slowakei beschrieben wird.

 

Alles in allem liegt Matthias Strolz mit seinen Zahlen also richtig und bekommt von uns dafür ein „richtig“.

Fotocredit Matthias Strolz (Kleines Bild): NEOS Das Neue Österreich | CC-BY-SA 2.0