Ist Österreichs Bildung noch zu retten? Das mag man sich fragen, wenn man die aktuelle Debatte um die Schulen beobachtet. Nach den Ergebnissen der aktuellen PISA-Studie – die für Österreich recht negativ ausfielen – wird viel dramatisiert, diskutiert und natürlich gefordert.

Forderungen stellen auch die Oppositionsparteien auf. Im ORF-Bürgerforum vom 13. Dezember, bei dem nicht nur vom ORF ausgewählte Bürger, sondern auch Vertreter von FPÖ, NEOS, den Grünen und dem Team Stronach sich äußern durften, kritisierte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache den Kurs der Regierung. Dabei fiel auch die Aussage, jedes dritte Kind sei ein “Risikoschüler” – Strache bezog sich dabei auf die PISA-Studie, die momentan in Politik und Medien viel diskutiert wird.

“Ein Drittel aller Schüler sind Risikoschüler.”

Sehen wir uns zuerst die Aussage an, dass ein Drittel aller Schüler Risikoschüler sind. Und sieht man sich die PISA-Ergebnisse an, stimmt das auch. Beinahe jeder dritte Schüler gehört in einem der abgeprüften Bereiche – Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften – zu der Gruppe derer, die “gravierende Mängel” haben. Das wird gemeinhin als “Risikoschüler” bezeichnet. 13 Prozent der Schüler sind sogar in allen drei Bereichen in dieser Kategorie.

“Die Presse” hat in einem Artikel zum Thema gute Relationen dazu:

Zum Vergleich: In den Nachbarländern Slowenien (23 Prozent), Deutschland (24 Prozent) und der Schweiz (26 Prozent) ist der Anteil der Risikoschüler deutlich kleiner. In Finnland beträgt er sogar nur 18 Prozent.

Bei den Spitzenschülern, die auch komplexe Aufgaben lösen können, sieht es ebenfalls schlecht aus: In Österreich sind lediglich 15 Prozent der Schüler in zumindest einem Testgebiet Spitze (OECD: 16 Prozent), drei Prozent in allen drei (OECD: vier Prozent). In Slowenien gehören 18 Prozent mindestens einer Spitzengruppe an, in Deutschland 19 Prozent, in der Schweiz 22 Prozent und in Finnland 21 Prozent.

Insofern ist die Kritik von Strache auch nicht aus dem Kontext gerissen – Österreichs PISA-Ergebnisse sind auch international verbesserungswürdig und in der Tat sind ein Drittel aller Schüler Risikoschüler.

Fotocredit Heinz-Christian Strache (Kleines Bild): Parlamentsdirektion / Photo Simonis