“Austria first” – der etwas abgeänderte Leitspruch der USA ist längst im österreichischen Diskurs angekommen. Eine weitere Verschärfung des Fremdenrechts und ein “Beschäftigungsbonus” für Österreicher – was einer Bevorzugung am Arbeitsmarkt gleichkommt – sorgen für einiges an Diskussion. In der Puls 4-Sendung “Pro und Contra” vom 27. Februar spricht Moderatorin Corinna Milborn unter anderem mit ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka. Der sagt zum Beschäftigungsbonus:

“Österreich hat eine sehr hohe Arbeitslosigkeit. Auf der anderen Seite ist die Arbeitslosigkeit bei den Österreichern zurückgegangen. Also unser Problem ist eindeutig in dem Bereich, wo Menschen aus dem Ausland zu uns kommen. Das ist unser Problem am Arbeitsmarkt. Das sehen wir sehr deutlich. Das sind keine Behauptungen, das sind Fakten.”

Und in der Tat ist die Arbeitslosigkeit unter “Inländern” sogar rückläufig? In der Arbeitsmarkt-Übersicht zum Februar 2017 bestätigt das AMS:

Während die Arbeitslosigkeit unter Österreicher/innen mittlerweile deutlich rückläufig ist, steigt sie bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft merkbar an. Dies ist vor allem mit den zunehmend auf den Arbeitsmarkt kommenden geflüchteten Personen erklärbar.

Im Vergleich zum Vorjahr gibt es im Bereich der Inländer 3,1 Prozent weniger Arbeitslose, das sind 8.980 Personen. Bei den Ausländern wiederum gibt es einen Anstieg um 3,4 Prozent, was 3.877 Personen entspricht. Auch, wenn die Formulierung “unser Problem am Arbeitsmarkt” problematisch sein mag – dass vor allem Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen sind und sie somit die größte Herausforderung für den Arbeitsmarkt darstellen, ist allerdings richtig.

Fotocredit Reinhold Lopatka (Kleines Bild):